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Weltcupsieg in Davos
Beim Weltcupfinal in Davos blühte ich richtig auf und gewann über die Langdistanz und mit der Staffel je ein Weltcuprennen. Zudem lief ich bei der Mitteldistanz auf den 3. Rang. Nach einer durchzogenen Saison habe ich damit meine eigenen Erwartungen übertroffen.
Den Start in diesen Weltcupblock machte die Staffel auf Madrisa. Bei kalten und nassen Bedingungen kam ich gut durch die hektische Startphase der ersten Strecke. Mit zunehmender Renndauer merkte ich, dass nach und nach Läufer zurückfielen und die Spitzengruppe immer kleiner wurde. Auf den letzten Posten übernahm ich die alleinige Führung und kam als Erster zur Übergabe. Das war einerseits ein idealer Start für unser Team und anderseits merkte ich, dass meine Form ziemlich gut sein musste, was die Vorfreude auf die beiden Einzelläufe zusätzlich steigerte. Auf der zweiten Strecke kam es zum Zusammenschluss und Florian Howald übergab an 6. Position an Joey Hadorn. Dieser lief speziell im Schlussteil die Posten sauber an und spielte seine physischen Möglichkeiten voll aus, was uns schlussendlich den Sieg brachte. Rangliste Staffel / GPS 1. Strecke / Bericht SRF / IOF Liveübertragung
Im anspruchsvollen Drusatschawald von Davos wurde tags darauf über die Mitteldistanz gestartet. Etwa viermal hatte ich im Postenraum etwas Mühe und steuerte die Flagge nicht direkt an, was sich auch in der Zwischenzeitengrafik widerspiegelte. Dass es trotzdem für den 3. Rang reichte, freute mich sehr und war eine weitere Bestätigung meiner guten Verfassung. Rangliste / GPS / Bericht SRF / IOF Liveübertragung
Vor der Langdistanz wusste ich, dass einiges möglich war und das versuchte ich ein weiteres Mal auszunutzen. Meine Startphase war gut und ich lag beim 7. Posten mit 16 Sekunden Rückstand ideal im Rennen. Leider suchte ich den 8. Posten, womit beim Rückstand eine Minute dazu kam. Dieser Zeitverlust blieb jedoch der einzige Postenraumfehler, was bei 36 Posten voll im Budget lag. Physisch und mental fühlte ich mich während dem ganzen Lauf gut, auch wenn ich mir bei den langen Teilstrecken nicht immer sicher war, ob meine Entscheidungen schnell waren. Erst bei der Coachingzone, kurz vor dem Ziel, erfuhr ich, dass ich um den Sieg lief. So wurde für die letzten Posten nochmals Energie freigesetzt und ich kam mit neuer Bestzeit ins Ziel. Einzig der letztgestartete Kasper Fosser konnte mich noch verdrängen. Als dieser auch nicht schneller war und mein 32. Weltcupsieg Tatsache war, war ich fast etwas überwältigt. Bevor ich nach Davos reiste, habe ich nicht mit einer Serie solcher Spitzenresultate gerechnet. Umso schöner war es zu sehen, dass ich nach wie vor ganz vorne mithalten kann.
Das Weltcupfinal war damit mein Höhepunkt dieser Saison, nachdem es bei der WM und bei der EM nicht wie gewünscht lief. In dieser Saison lief ich (nur) 6 internationale Einzelläufe (1x WM, 1x EM, 4x Weltcup). Das hat primär damit zu tun, dass der IOF-Kalender ziemlich geschrumpft ist im Vergleich zu früheren Jahren, wo es jeweils mehr als doppelt so viele Weltcupläufe gab. Der Vorteil ist, dass ich nicht mehr so viel reisen muss. Dafür habe ich weniger Chancen für gute Resultate. Da ich bei der EM in Estland krankheitshalber angeschlagen war, waren die Weltcupläufe in Davos meine einzigen internationalen Wald-Wettkämpfe des Jahres, wo ich fit am Start stand. Dank den Punkten aus Davos bin ich im Gesamtweltcup noch auf den 5. Schlussrang geklettert. Das Podest verpasste ich um 18 Punkte, oder in anderen Worten um eine Sekunde bei der Mitteldistanz in Davos (=20 Punkte mehr). Insgesamt habe ich nun 159 Weltcup-Einzelrennen bestritten und dabei 76 Top-3-Rangierungen erreicht.
Ich bin sehr froh, die Chance in Davos genutzt zu haben und gehe nun mit einem guten Gefühl in die Saisonpause. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mich auf dem Weg zu diesen Erfolgen überstützt haben. Ich freue mich bereits auf die nächste Saison, mit der WM in Flims Laax als Hauptziel.